Selbstversorgerglück

02.11.2023

Selbstversorgerglück

Hier gibt es  viele Tipps zum Anbau von süßen Beeren, Obst in allen Farben und knackigem Gemüse!

Selbstversorgerglück: Schon ein kleiner Naschgarten reicht aus, um den Garten mit allen Sinnen genießen zu können!

Für meine Großeltern war er noch eine Selbstverständlichkeit, sogar eine Notwendigkeit: Der Gemüse- und Obstgarten. 

Heute, wo man preiswert fast das ganze Jahr Erdbeeren im Supermarkt kaufen kann, wird Gartenarbeit eher als umständliches, vielleicht sogar altmodisches Hobby betrachtet.

Aber nichts erdet mehr, als mit dreckigen Händen Unkraut zu zupfen um Licht für die reifenden Erdbeeren zu schaffen.  

Ich finde ein bisschen Selbstversorgung lohnt sich auch heute noch: 

  • Wegen der frischen Vitamine
  • wegen dem Gemüse ohne Schadstoffe
  • wegen dem besseren, ehrlicheren Geschmack
  • wegen dem wenigeren CO2-Ausstoß, da kein Transport notwenig ist
  • wegen der Müllvermeidung, da keine Verpackung benötigt wird
  • wegen der Vorfreude
  • und Gärtnern macht nachweislich glücklich!

Hier habe ich etwas zu:

  1. Lage und Größe eines Nutzgartens
  2. Obstbäumen (Apfel, Birne, Zwetschge, Pflaume, Quitte)
  3. Beerensträuchern (Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Weintrauben)
  4. Gemüseanbau
  5. Kräuteranbau
  6. Nussbäume

1. Lage und Größe eines Nutzgartens

Lage:

Der Küchengarten sollte an der sonnigsten Stelle des Grundstücks liegen.

Eine Eingrenzung, wie eine Hecke oder ein Zaun als Windschutz  (und Fraßschutz?) sorgt für besseres Wachstum.  

Größe

25 Quadratmeter reichen für einen bunten Naschgarten vollständig aus.

Will man eine weitgehende Selbstversorgung erreichen ist die Unterteilung in ein Gemüsegarten, ein Kräutergarten, ein Beerengarten und in einen Obstgarten sinnvoll, wobei ungefähr 30 Quadtratmeter pro Person für den Gemüse-, Salat- und Kräuteranbau gerechnet werden sollten.

Mit vollständiger Selbstversorgung habe ich keine Erfahrung, hier wird von 170 Quadratmetern pro Person ausgegangen (20m2 für Frischobst, 40m2 für Kartoffeln und Lagergemüse, 100 m2 für Obst und Beeren 10 m2 für Wege und Kompostflächen).


2. Obstbäume

Wir haben unsere Obstbäume als Schatten spendende Laubbäume über den ganzen Garten verteilt, auch als Teil von Hecken. Wer viel Platz hat, kann eine Streuobstwiese anlegen. 

Herbstzeit ist die beste Pflanzzeit! Es ist immer ein Abenteuer einen neuen Obstbaum zu pflanzen! 

Belohnt wirst Du mit einem summenden Blütenmeer im Frühling, grünen Blättern, in denen der Wind rauscht im Sommer, und süßen Früchten im Herbst! 

Obstbäume bereichern jeden Garten. 

Schaut Euren Äpfeln beim Wachsen zu!

Für kleine Gärten gibt es aber auch Busch- und Spalierbäume, die oft schon im zweiten Standjahr gute Ernte erbringen. 

Diese kleineren Bäume haben allerdings auch nur eine Lebensdauer von 10-20 Jahren. 

Sogar für Balkon und Terrasse gibt es kleine Obstbäumchen, die im Kübel gehalten werden können. 

Einfach pflanzen und ernten! Bei einem guten Obstgehölz kann eigentlich nicht schiefgehen. Erfolgserlebnis und Ernte sind fast garantiert!

Obstgehölzen würde ich allerdings wirklich bei einer Gärtnerei oder Baumschule meines Vertrauens nach Beratung kaufen. 

Bäumchen vom Baumarkt oder Diskounter habe ich auch schon wieder entfernt, weil sie nicht gut gewachsen sind oder kaputt gegangen sind. 


Äpfel

Am meisten gegessen werden Äpfel. 

Sinnvoll sind Sorten, die gelagert werden können. 

Wer mehrer Apfelbäume hat kann auch über einen kleinen Augustapfel nachdenken, der muss allerdings schnell gegessen werden. 

Apfelbäume sollten die Hälfte der Obstbäume ausmachen. 

Es ist erstaunlich, was für ein reiches Aroma ein Gartenapfel haben kann. Wer einen größeren Baum pflanzen möchte, kann über eine alte Apfelsorte nachdenken.

Hier zeige ich Dir was beim Pflanzen eines Apfelbaumes beachtet werden sollte.


Birnen

Birnen benötigen eine sonnige Stelle im Garten. 

Viele kleiner bleibende Birnenbäume werden auf eine Quittenunterlage veredelt (unveredelte Mostbirnen können eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen).

Birnen benötigen einen Bestäuber, also einen zweiten Birnenbaum. 

Für kleine Gärten gibt es Bäume mit zwei Sorten: Ein Ast einer anderen Sorte wurde auf den Baum veredelt.

Ein echtes Problem ist der Birnengitterrost, eine Pilzkrankheit, bei der chinesischer Wacholder und der Sadebaum als Pilzreservoir dienen. 

Bei uns im Garten wächst eine Wacholderhecke und der Gitterrost hat die Birnbäume so geschwächt, dass keine Ernte möglich war. 

Nächstes Jahr wird der Wachholder gegen eine bunte Vogelschutzhecke ausgetauscht, dann versuche ich es noch einmal mit der Birne.


Zwetschgen

Zwetschenkuchen, Pflaumenmus oder Zwetschgencrumble aus frischen Früchten schmeckt einfach himmlisch. 

Aber auch das tiefe Lila der festen Schale und die fein säuerliche süße des gelben Fruchtfleisches machen die Zwetschge roh zu einem Genuss.

Es gibt verschiedene Sorten, die meisten sind selbstfruchtbar, dass heißt auch mit einem Baum im Garten erhält man eine gute Ernte.

Zwetschgen wollen hoch hinaus, ungebremst können sie eine Höhe von 6-10 Metern erreichen. 

Um so wichtiger ist der Schnitt. 

Außerdem tragen die Bäumchen am zwei und dreijährigen Holz, alte Äste tragen nicht mehr gut, daher im Herbst für Luft für neue Triebe sorgen. 

Alte Triebe können kurz über einem  frischen Seitentrieb abgeschnitten werden und so verjüngt werden.


Quitten

Alles Wissenswerte zum Quittenbaum und zur Verarbeitung von Quitten findet ihr

hier bei meinem Post mit Quittenrezepten

Die Quitte ist eine alte, fast vergessene Frucht, die man roh nicht essen kann, deren Geschmack aber einfach phänomenal ist! 

Dazu bleiben Quittenbäume relativ klein und sind seht pflegeleicht und dekorativ!


3. Beerensträucher (Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Weintrauben)

Beerensträucher ergeben eine absolut pflegeleichten Naschgarten. Johannisbeeren in weiß, rot und schwarz ergeben eine hübsche Hecke.

Stachelbeeren würde ich wegen der Stacheln immer nur als Hochbäumchen pflanzen. Aber die süße Säure der haarigen Beeren in grün und rötlich möchte ich nicht missen.

Tipps für einen paradiesischen  Naschgarten für Kinder mit vielen Beerenfrüchten findest Du hier.

Die ausbreitungswilligen Himbeeren haben bei mir ein eigenes Beet mit einer Metallkante als Wurzelsperre. 

Es gibt inzwischen Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren und Twotimer, die zweimal tragen. Rosa Früchte, gelbe Beeren und Mischungen und interessante neue Sorten.

Bei den Himbeeren ist es wichtig für den Schnitt, welche Sorte vorliegt. Im Zweifel schneidet man im Mai alles tote Holz heraus.


Erdbeeren

Erdbeeren dürfen bei mir drei Jahre im Garten wachsen, dann ziehen sie in ein anderes Beet.

Alles zu Erdbeerpflanzen und deren Pflege, sowie das Rezept für meinen Lieblings Erdbeerkuchen findest Du hier.


Brombeeren

Die stacheligen Brombeeren kann man als Kletterpflanze in einen Obstbaum hinauf leiten. Es gibt auch stachelfreie Sorten, die aber im Geschmack (finde ich) nicht ganz mithalten können. Für die Kinder habe ich dennoch die stachelfreie Variante zwischen die Himbeeren gepflanzt.


Ein Moorbeet für Heidelbeeren ohne Torf

Heidelbeeren sind Waldpflanzen, sie gedeihen nur gut auf saurem Boden mit einem pH von ungefähr 4,5. 

In unserer Gartensparte hatte ich einem Nachbarn zugeschaut, der ein Moorbeet angelegt hat.:

Erde auf ein Meter 80 cm tief ausheben, Beet mit Teichfolie auslegen und auch an den Rändern hochziehen, Löcher hinein machen damit das Wasser abfließen kann. 

Unten etwas Kies als Drainageschicht, dann wurde das alles mit reinem Torf (der ist im Naturgarten tabu!) aufgefüllt. 

Die Ernte war bereits im zweiten Jahr fantastisch.

Bei mir wachsen auch verschiedene Heidelbeersorten mit unterschiedlicher Reifezeit von Juni bis September. 

Sie bekommen etwas zu wenig Sonne und wahrscheinlich ist mein Beet nicht sauer genug. Einige Beeren ernten wir aber durchgehend.

Mein torffreies Moorbeet hat an den Seiten eine Abgrenzung aus Metall (nur 25 cm Beetkante). Ausgehoben habe ich es auch 80 cm tief, gefüllt ist es mit torffreier Bio-Rhododendronerde, Laubkompost, gehäckseltem Tannengrün und im Herbst gebe ich immer die Nadeln der Nadelbäume und etwas Laub darüber.

Außerdem dünge ich im Frühling mit dem Biodünger, den ich für die Rhododendren gekauft habe.

Er gibt aber auch kompakte Sorten, die man problemlos in einem größeren Topf mit saurer Erde ziehen kann.


Weintrauben für überall

Ein Plädoyer möchte ich noch für die Weintraube halten. Es gibt inzwischen eine schöne Auswahl an früh reifende, pilzresistente Sorten, die auch jenseits der deutschem Weinanbaugebiete schöne Erträge bringen.

Warum nicht eine Pergola begrünen mit den schönen großen Weinblättern, unter der man in heißen Sommern einen willkommenen Schattenplatz findet?

Wie wäre es mit der knackigen, kernlosen Traube Rose Dream in hellem lila, daneben die tiefblaue schon fast schwarze, aromatische Traube Blue Sky? Und die süße Riesentraube in grün Grosso Arcadia? Die drei stehen auf jeden Fall bei mir auf der Wunschliste.


4. Gemüseanbau

Als wir vor 15 Jahren unseren ersten Garten in einer Sparte gepachtet haben, hatten wir keine Ahnung von Gemüsepflege. 

Wir haben Rillen in die Erde gezogen, im April Samen aus dem Baumarkt hinein geschüttet und zu unserem Erstaunen wuchsen vor unseren Augen kräftige Gemüsepflanzen heran.

Seither sind wir optimistisch und wissen, wie einfach Gemüseanbau sein kann.

Inzwischen gehe ich folgendermaßen vor:

Arbeiten im Gemüsegarten im März

Im März stecke ich Zwiebeln, Schalotten und Knoblauch zwischen die Erdbeeren und neben meine Möhrenreihen.

Außerdem sähe ich im März Spinat, Möhren, Schwarzwurzeln, Rettich, rote Beete und Radieschen aus. 

Ende März sähe ich auch Dill, Petersilie, Schnittlauch direkt ins Freiland. 

Im späten März sind dann auch auch Pflücksalate, Erbsen, Asiasalata, Ruccola dran.

Im Haus ziehe ich im März am Fensterbrett Tomaten, Lauch, Kohlrabi, Brokkoli, Sellerie, Koriander vor.

Arbeiten im Gemüsegarten im April

Im April kann die Hauptaussaat ca. am 10. April (100. Tag) ausgebracht werden; 

Kartoffeln werden gelegt. 

Direkt ins Beet gesäht werden Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Eisbergsalat, Kopfsalat, Pflücksalat, Rotkohl, Rosenkohl, Weißkohl, Kohlrabi, Mangold, Erbsen

Arbeiten im Gemüsegarten im Mai

Im Mai werden Kohlrabi, Spinat und Radieschen und Pflücksalat nachgesät. 

Die vorgezogenen Tomaten, Chili, Paprika, Zucchini und Kürbisse können nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden

Ende Mai sähen wir Buschbohnen, Gurken und Kürbisse draußen.

Arbeiten Im Gemüsegarten im Juni

Im Juni sähe ich Stangenbohnen, und eine zweite Portion Buschbohnen. Brokkoli, Eisbergsalat, Radieschen, Kopfsalat, Gurken können nachgesät werden.

Arbeiten im Gemüsegarten im Juli

Im Juli sähe ich noch einmal Buschbohnen, Grünkohl und Fenchel.

Arbeiten im Gemüsegarten im August

Im August werden Erdbeerjungpflanzen (Ableger) gepflanzt und Endivie, Feldsalat und Spinat gesät.

Arbeiten im Gemüsegarten im September

Im September wird auf die freien Beete Gründüngung ausgesät.



6. Nussbäume

Haselnuss

In unserem Garten wächst ein Haselnussbaum, dessen große Nüsse wir im Winter knacken. Die Äste verwende ich im Frühling um Staudenstützen zu bauen.

Ein Haselnussbaum breitet sich ganz schön aus und unter ihm und neben ihm will nichts so richtig wachsen.

Walnuss

Ein Walnussbaum wird riesig. 25-30 Meter hoch wird der Nussbaum, der bis zu 200 Jahre alt werden kann. Früher wurde er oft als Hausbaum gepflanzt, die gesunden, fettreichen Früchte waren im Winter eine Bereicherung für den Speiseplan.

Unter dem Walnussbaum wächst ebenfalls kaum etwas, da die Blätter einen Wirkstoff enthalten, der den Wuchs anderer Pflanzen unterdrückt.


Was wächst bei Euch im Garten? Wer hat noch Tipps und Tricks, speziell für die wärmer werdenden Sommer und die Trockenheit?

Ich freue mich über Eure Kommentare!

Herzliche Grüße

Eure Marion

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