Winterliche Dekoration
Schilfwedel, Samenstände und vertrocknete Stauden haben ihren eigenen Charme.
In einem Naturgarten, der sich um sich selbst kümmert, ist es besonders wichtig, die Pflanzen so zu setzen, wie sie auch an ihrem Naturstandort vorkommen.
Nur dann fühlen sie sich bei uns wohl und brauchen nicht dauernd besondere Zuwendung.
Zugegeben jetzt wird es etwas theoretisch.
Mach dir Gedanken über Lichtverhältnisse, Bodenfeuchtigkeit und Minimaltemperaturen!
Teste deine Erde auf ihren Lehmgehalt und mache einmal sogar einen pH-Test!
Wohnst du im Weinbauklima? Wunderbar, dann wachsen bei dir Aprikosen, Mandelbäumchen, Kiwi und Pekanüsse.
Ist das Klima rauher, weil du in einem Mittelgebirge oder im Alpenvorland wohnst?
Dann solltest du nur robustere Gewächse pflanzen und bei Obst und Gemüse Sorten wählen, die früher reifen, da die Vegetationsperiode kürzer ist. Rosen wie Blush Winterjewel hält sogar -35° C aus.
Wenn du Pflanzen kaufst, ist an dem Schild meist eine Winterhärtezone angegeben. Auch beim Online-Pflazenkauf findest du diese Information eigentlich immer.
Es lohnt sich einmal nachzuschauen in welcher Winterhärtezone du wohnst.
Hier kannst du deine Winterhärtezone herausfinden.
https://www.deutsches-pflanzen-forum.de/winterhaertezonen.php
Wir sind Winterhärtezone 7b, und unsere Pflänzchen müssen mindesten -15°Celsius abkönnen.
Als erstes schau dir die äußeren Bedingungen deines Grundstückes an.
Liegt das Grundstück an einem Hang, in einer Senke oder Mulde und ist es dadurch vielleicht besonders Frost gefährdet?
Dann gibt es oft Spätfröste. Vorsicht mit frühblühenden Obstbäumen und wärmelibenden Pflänzchen mit empfindlichem Austrieb, wie Hortensien und Lavendel.
Liegt das Grundstück auf einem Hügel oder ist es sonst besonders windexponiert? Dann lohnt es sich einen Windschutz zu pflanzen. Pflanzen mit kleinen Blättern und biegsamem Holz tolerieren Wind besonders gut. Zum Beispiel Feldahorn, Rotbuche, Kupferfelsenbirne, Weißdorn.
Ist Bodenfeuchtigkeit durch einen hohen Grundwasserspiegel oder durch Hangquellen ein Thema?
Die Feuchtigkeit im Boden wird durch Niederschläge, Grundwasser und den Verbrauch von Wasser durch Pflanzen bestimmt.
Wind führt zu mehr Verdunstung und zu trockenerem Boden.
Aber: Jeder Boden besitzt ein bestimmtes Wasserspeichervermögen (Sandiger Boden speichert weniger Wasser als lehmiger Boden, Kompost verbessert das Wasserspeichervermögen)
Man unterscheidet Gartenböden in:
Bodenprobe fühlt sich trocken an; der Boden besteht zu einem gewissen Teil aus feinen, trockenen Sandkörnern
Zeigerpflanzen: Blutrote Fingerhirse, Zwergwolfsmilch, Gemüse-Portulak, Reiherschnabel, Bruchkraut, Vogelknöterich
Eine Bodenprobe fühlt sich leicht feucht an, sie ist zwar formbar, aber bröselt leicht
Zeigerpflanzen: Breit-Wegerich, Quecke, Beifuß, Löwenzahn, Hirtentäschel, Knoblauchsrauke, Schöllkraut, Spitz-Wegerich, Vogel-Sternmiere, Weiß-Klee,
eine Bodenprobe fühlt sich deutlich feucht an und ist mit der Hand formbar, ohne zu zerbröseln
Zeigerpflanzen: Huflattich, Kriechender Hahnenfuß, Mädesüß
eine Bodenprobe fühlt sich nass an; beim Aufnehmen des Bodens fließt Wasser ab
Zeigerpflanzen: Ackerminze, Knöteriche, Huflattich und kriechender Hahnenfuß
Beobachte die Lichtverhältnisse auf deinem Grundstück. Wirft ein Gebäude Schatten? Oder gibt es Mauern oder Zäune, die das Licht begrenzen? Unter großen Bäumen, neben Wäldern und Hecken ist ebenfalls mit Schattenwurf zu rechnen.
Ist der Boden eben, oder ist er geneigt oder gestuft und wenn ja in welche Himmelsrichtung? Entsteht durch die Neigung Schatten?
Es gibt Pflanzen die mögen und brauchen viel Sonne. Diese Pflanzen kommen dann oft auch mit Trockenheit gut zurecht.
Beispiele wären die Fetthenne mit ihren dicken, fleischigen Blättern. Wolllziest mit seiner haarigen Oberfläche, Blätter mit einer Wachsschicht, wie der Gewürzsalbei oder kleine Blätter und verholzte Stängel wie der Thymian.
Ein sonniger Standort hat im Sommer zwischen 9 und 16 Uhr mindestens vier Stunden volle Sonnen.
Halbschattige Standorte bekommen weniger als vier Stunden Sonne ab. Oft liegen diese Bereiche an der Ost und Westseite des Grundstückes und liegen neben Hecken, Zäunen oder Mauern.
Mediterrane Sonnenanbeter fühlen sich hier nicht wohl. Aber vielen blühenden Stauden ist dieses Plätzchen sehr recht.
Herbstanemonen, Tränendes Herz, Akelei, einige Storchschnabelarten, Astilben, Becherglockenblumen, Lerchensporn, Lilientraube, Salamonsiegel gehören dazu
Schattenbereiche werden höchstens vor 9 Uhr und nach 15 Uhr von der Sonne bestrahlt.
Hier wachsen meist Pflanzen mit großen dunkelgrünen, zarten Blättern.
Zum Beispiel Geißbart, Slamonsiegel, Bergwaldstorchscnabel, Funkien und Elfenblumen blühen aber auch im Schatten.
Vom pH-Wert des Bodens hängt ab, welche Nährstoffe verfügbar sind. Gartenboden ist meist neutral bis leicht sauer. Gebiete mit Kalkgestein weisen auch alkalischen Gartenboden auf.
Für einen pH-Test benötigst du einen Block mit Lackmuspapier und Ablesefarbtabelle (Kostet ca. 4 Euro).
Mit der Küchenwage misst du ungefähr 10 Gramm Gartenboden ab und gibst den in ca. 25 Milliliter destilliertes Wasser. Die Probe gut schütteln und dann fünf Minuten setzen lassen. Danach den Teststreifen in das klare Wasser halten und den pH-Wert deines Gartenbodens auf der Tabelle ablesen.
Folgende pH-Werte unterscheidet man:
stark sauer: pH unter 5
leicht sauer: pH 5, 5-6
neutral: pH 6, 6-7
leicht alkalisch: pH 7-7,5
stark alkalisch: pH über 7,5
Unser sandiger Gartenboden ist leicht sauer. Daher bekommen folgende Pflänzchen von mir einmal im Jahr eine kleine Algenkalkgabe: Buchsbaum, Christrosen und Lenzrosen, alle mediterranen Pflänzchen wie Lavendel, Salbei, Katzenminze, das mediterrane Kräuterbeet mit Thymian, Salbei, Rosmarin, Leberblümchen.
Sauren Boden mögen: Hortensien, Heidelbeeren, Farne, Heide
Jetzt kennst du die Verhältnisse in deinem Garten. Das hilft dir deinen Gartenboden optimal zu pflegen und die richtigen Gewächse für deinen Garten auszuwählen
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