Was ist ein Naturgarten?

12.11.2023

Die 18 Naturgarten-Gebote

Ein Naturgarten ist eine grüne Oase für Mensch und Tier. 

.Ein Naturgarten ist eine grüne Oase für Mensch und Tier.

Ein Ort zum Leben für Schmetterlinge, bunte Käfer, kleine Molche, Igelfamilien, Amseln, Fledermäuse.

Ein Ort, an dem Gemüse und Beeren neben heimischen Wildstauden wachsen.

Ein Ort, der Freiheit, Ungezwungenheit, gar Anarchie?

Nee! Ein Naturgarten ist ein Ort mit Verboten, Geboten und genauen Regeln.

Tja, so ist das wirklich!

Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern ist exakt geregelt, was ein Naturgarten ist. 

Hier offenbare  ich euch die 17 Gebote des Naturgartens!

(Wer sich nicht an die Gebote hält, kommt in die Plastikstuhl-Gartenzwerg-Hölle, nehme ich an)



Die 18 Naturgarten-Gebote:

  1. Du sollst kein Blaukorn schmeißen! (Alle chemisch-synthetischen Düngemittel sind tabu)
  2. Du sollst kein Gift spritzen, und wenn noch so viele Nacktschnecken, Fraßinsekten und Unkräuter in deinem Garten wüten! (Keine Pestizide, kein Gift!)
  3. Du sollst kein Torf verwenden! (Erhaltet die Moore)!
  4. Du sollst eine  Wildstrauchhecke pflanzen!
  5. Du sollst eine Wiese anlegen!
  6. Du sollst Wildwuchs zulassen!
  7. Du sollst ein wildes Eck erlauben!
  8. Du sollst ein Feuchtbiotop und ein Trockenbiotop anlegen!
  9. Du sollst Laubbäume pflanzen!
  10. Du sollst für Blumen und blühende Stauden sorgen!
  11. Du sollst deinen Gartenabfall in Kompost verwandeln!
  12. Du sollst Nützlingsunterkünfte aufhängen!
  13. Du sollst das Regenwasser sammeln und nutzen!
  14. Du sollst nur umwelfreundliche Materialien wählen!
  15. Du sollst deinen nackten Boden mit Mulch bedecken!
  16. Du sollst auch Gemüse und Kräuter anbauen!
  17. Du sollst Obstbäume  und Beerensträucher pflanzen!
  18. Du sollst deine Beete mit Mischkultur, Fruchtfolge und  Gründüngung gesund halten!

Das ist eine lange Liste, oder? Sogar Moses hatte sich mit 10 Geboten begnügt.

Wem bringen denn all die Regeln etwas?

Ist das wirklich umsetzbar?

Meine Nachbarin Ilse, die mal beim Finanzamt gearbeitet hat, fand die Liste ganz interessant.

Macht euch selbst ein Bild, ob die Gebote sinnvoll sind!

Voraussetzungen für die Zertifizierung zum Naturgarten:


1. Das Blaukorn-Tabu oder keine chemisch-synthetischen Düngemittel


Früher habe auch ich im Frühling vergnügt mit dem vergissmeinnicht-farbenen Blaukorn um mich geschmissen und mich gefühlt wie die Frühlingsgöttin im wallenden Kleid, unter deren Füßen sich Blumen aus dem Boden winden und alles grün wird.

Ist auch alles schön gewachsen mit dem Blaukorn!

Muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben?

Warum ist das blaue Zeugs jetzt eine Todsünde?

  • Die synthetische Dünger-Herstellung ist energieaufwendig, und setzt Treibhausgase frei.

  • Stickstoffdünger benötigt in der Herstellung große Mengen an Erdgas.

  • Stickstoff kann im Salat als Nitrat auftauchen. Unser Verdauungstrakt macht aus den Nitraten Nitrite. Nitritverbindungen stehen im Verdacht zum Teil krebserregend zu sein.

  • Düngemittel enthalten Spurennährstoffen, die Pflanzen brauchen, wie Kupfer, Zink, Eisen. Leider aber gleichzeitig auch Schwermetalle, wie Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran. Schwermetalle begünstigen die Bildung von freien Radikalen. Diese beschleunigen Alterungsprozesse, können Zellfunktion behindern und Mutation und Krebsentstehung begünstigen.

Okay, wir brauchen Alternativen zu den babyblauen Düngerperlen!

Ich dünge jetzt mit Rinderdungpellets und Pferdedungpellets.

Damit kann man auch vergnügt um sich schmeißen im Februar. Es stinkt genau nach dem was es ist, und es besteht keinerlei Gefahr, dass Kinder sich das Zeug in den Mund stecken.

Wenn man die Kuhscheiße (Danke, an Katrin Iskam von Katrinsgarten, von der sowohl der Tipp als auch die Ausdrucksweise stammt) bei kalten Temperaturen im Februar kurz vor einem stärkeren Regen schmeißt, ist die Geruchsentwicklung aber trotzdem noch mit normalen nachbarschaftlichen Beziehungen vereinbar!

Außerdem verwende ich zum Düngen Schafwolle, Urgesteinsmehl, Algenkalk, Pferdedung, und ganz viel Kompost.

Es grünt und wächst mit natürlichem Dünger alles wirklich genauso schön! (Siehe Kapitel 8: Bodenverbesserung im Naturgarten)

Und: Natürlich kann man auch Bio-Dünger kaufen.

Bodenverbesserung ist aber soooo ein spannendes Thema! 

Schau mal hier was ich zur Bodenverbesserung im Naturgarten verwende!

Hier findest Du das Rezept für meinen natürlichen Grünen-Daumen-Flüssig-Dünger für Topfpflanzen und Starkzehrer.


2. Du sollst kein Gift spritzen, und wenn noch so viele Nacktschnecken, Fraßinsekten und Unkräuter in deinem Garten wüten! (Keine Pestizide, kein Gift!)

Über den Handrücken haben wir die kleinen Marienkäfer krabbeln lassen und die Punkte gezählt. Habt ihr das als Kind auch gemacht? Glückskäfer haben wir sie genannt!

Eine einzige Larve der Glückskäfer frisst 3000 Blattläuse und dazu noch Spinnmilben als Nachtisch.

Die Vögel füttern ihre Jungen dann mit den gepunkteten Käfern.

In einem Naturgarten pendelt sich recht schnell ein Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen ein.

Wichtig ist es gesunde, robuste Gewächse zu pflanzen!

Zum Beispiel Rosen mit dem ADR-Siegel. Außerdem Bäume, Sträucher und Stauden die Trockenheit vertragen.

Hier findest Du 9 wunderschöne Rosen, die keine besondere Pflege brauchen).

Es gibt aber auch pflanzliche Mittel, die Möhrenfliege und Konsorten vergraulen und Nacktschnecken Auswandern lassen.

In meinem Hexenküchenkapitel findest Du seit Jahrhunderten erprobte Rezepte, die Pflanzen stärken und Schadinsekten, Pilze und Schnecken vertreiben.

So kommen die Marienkäfer im nächsten Jahr wieder.

Hier ist meine Pflanzenapotheke.


3. Du sollst keinen Torf verwenden (Erhaltet die Moore!)

Schlangen und Seeadler im Amazonasgebiet

Der Peenestrom wird bei uns liebevoll "Amazonas des Nordens" genannt.

Das renaturierte Moorgebiet ist ein Naturschutzgebiet mit brütenden Seeadlern, Bibern und Schlangen.

Es ist eine besondere Erfahrung durch diese fremde Landschaft zu wandern.

In den nährstoffarmen Mooren hat sich eine einzigartige Pflanzenwelt entwickelt, und viele Großschmetterlinge und Libellen brauchen diese Moorpflanzen.

Torf für Blumenerde

Um Torf für Blumenerde zu gewinnen wurden Moore trockengelegt.

60% der ehemaligen Moorfläche Europas gingen bereits verloren, und mit ihnen die seltene Tier- und Pflanzenwelt!

Für meine Töpfe hatte ich lange die billige Blumenerde gekauft, da könnte schon Torf drin gewesen sein.

Torfalternativen

Kompost eignet sich aber genauso gut! Und auch Anzuchterde kann man selber machen:

Hier findest Du eine einfache Anleitung!

Pflanzen, die saure Erde lieben, wie Hortensien und Rhododendren freuen sich über Kompost aus Laub und Rindenmulch.

Man kann aber auch torffreie saure Rhododendronerde kaufen!




4. Du sollst eine Wildstrauchhecke pflanzen!

Mein Vorsatz ist es, gegen alle Widerstände, eine 15 Meter lange Vogelschutzhecke an der Grundstücksgrenze zu pflanzen!

Da ist die chinesische Wachholderhecke, die erstmal weg muss.

Dann fehlt noch der Lottogewinn, mit dem ich den Windschutzzaun und die 20 Sträucher in stattlicher Größe bezahlen kann.

Der beträchtlichste Widerstand ist allerdings mein Ehemann.

(Er findet den Wacholder gar nicht so schlecht, hat keine Lust auf Hecke roden und würde den nicht vorhandenen Lottogewinn lieber für eine gebrauchte Harley-Davidson ausgeben).

Nutzen einer Wildstrauchhecke

Die Vorteile einer Wildstrauchhecke können aber mit der Harley mithalten:

Die Hecke blüht im Frühling herrlich, bietet Vögeln einen Brutplatz, und schützt uns vor Wind und fremden Blicken (wenn sie nach fünf Jahren ausgewachsen ist)

Im Sommer sorgt sie für Schatten und kühlt durch die Verdunstung die Umgebung.

Sie verwandelt Kohlendioxid in frischen Sauerstoff. Im Herbst gibt es bunte Beere und ein Blätterfeuerwerk.

Auch im Wintergarten sorgen Hagebutten und Vogelbeeren und kleine Wildäpfel für rote Farbtupfer.

Die Hecke braucht kein TÜV und kein Benzin und verwickelt niemand in Verkehrsunfälle!


(Für den Naturgarten reicht übrigens auch eine Wildstrauchgruppe aus mindestens drei heimischen Wildsträuchern.)

Hier findet ihr meine 13. interessantesten (und hübschesten) Strauch-Kandidaten für eine Wildstrauchhecke.

Und wie überwinde ich jetzt die Widerstände um meine Wildstrauchhecke doch noch zu bekommen?

"Widerstand ist eine Voraussetzung für Veränderung. Statt ihn zu bekämpfen, sollten sie ihn umarmen." 

Na, dann habe ich ja einen Plan!


5. Du sollst eine Wiese anlegen 

Magerwiesen

Habt ihr als Kinder auch bunte Wiesensträuße gepflückt?.

An dem mageren Berghang wuchsen die schönsten Blumen.

Der nährstoffarme Boden ist das Geheimnis einer blütenreichen Wiese!

Wir haben dieses Jahr eine Magerwieseninsel im Rasen angelegt.

Die Blühwiese, mit Margeriten, gedeiht an einer sonnigen Stelle. Vorher war der Rasen dort im Sommer wegen der Trockenheit immer gelb geworden. Jetzt zirpen die Grillen nachts in der Wiese, die trotz Trockenheit mit Wegwarte, Klatschmohn, Flockenblumen, Wiesensalbei und Lichtnelken blüht.

Hierfür haben wir Saatgut mit Wildpflanzen aus unserer Region bestellt und den Boden vorher mit Sand abgemagert. 

Hier zeige ich Euch die Bilder von der Neuanlage und halte Euch auf dem laufenden, wie sich die Wiese entwickelt...

Einjährige Schmetterlingswiese

Auch eine Schmetterlingswiese mit einjährigen Blühpflanzen ist ein Wiesenelement. Rasen abtragen, aussähen: Ein Jahr lang Blüten bis zum Frost genießen.

Hier zeige ich Euch, wie schnell das geht.

Den Rasen zu einer Wiese werden lassen

Wer den Rasen selten mäht, und Wildwuchs zulässt, freut sich blühende Wiesenpflanzen wie Klee, Gänseblümchen und andere Wildkräuter.


6. Du sollst Wildwuchs zulassen

Wildwuchs kann so charmant aussehen!

Die Treppenfugen in dem berühmten englischen Garten "Great Dixter" sind mit spanischen Gänseblümchen bewachsen.

"Christo beherrschte es souverän eine Pflanzung gleichzeitig zu dirigieren und zu bändigen, ihr aber dennoch auch freie Entfaltung und Spontanität zuzugestehen. Eine natürliche Wildheit entstand so in seinen Beeten, die niemals aus dem Ruder geriet und immer interessant blieb",

schreibt Renate Zickenheimer über den englischen Gartenarchitekten.

Das ist außerdem eine prima Rechtfertigung um in der Hängematte zu entspannen!

Unkraut? Nein, ich lasse nur etwas Wildwuchs zu!

Speziell, wenn wir vom Sommerurlaub zurückkommen tröstet es mich, dass der Wildwuchs, der Urwaldcharakter angenommen hat ein Naturgartenelement ist.

Dauerhaft dürfen die Wildkräuter in der Blumenwiese und im wilden Eck wachsen. Löwenzahn, Weißklee und Spitzwegerich im Rasen kann ich das ganze Jahr bieten. Den Giersch werde ich eh nicht los und Brennnesseln wachsen heimlich in den hinteren Reihen der Staudenbeete, wo ich sie nicht entdecke.

Ansonsten wird der Wildwuchs nach den Sommerferien wieder beschränkt. Dann ist es vorbei mit der Spontanität in Form von mannshohem Ampfer. Schluss mit der freien Entfaltung der Ackerwinde im Gemüsebeet. Die aus dem Ruder gelaufene Quecke wird, wo immer ich sie erwische ausgerupft..


7. Du sollst ein wildes Eck erlauben!

Eine Johannisbeer-Hecke und dahinter: Ein wildes Eck, das ganz der Natur gehört?

Igelkinderstube? Laubhaufen? Winterquartier für Insekten?

Hier soll nicht gemäht und nicht geräumt werden, so dass Wildkräuter sich ausbreiten können und Schmetterlingsraupen, Rotkehlchen und Igelmütter und andere tierische Gartenbewohner einen Lebensraum finden.

Vielleicht findet sich auch in deinem Garten eine kleine abgetrennte Ecke, die nur der Natur gehört.



8. Du sollst ein Feuchtbiotop und ein Trockenbiotop anlegen!

Ein Feuchtbiotop, wie ein kleiner Naturteich, bringt Molche, Libellen und kleine Wasserschnecken in unsere Gärten.

Abends können wir dem Quaken der Frösche lauschen.

Schon ein Miniteich in einem halben Holzfass, einer Zinkwanne oder auch ein eingegrabener Mörtekübel begeistert die Tierwelt.

Hier findet ihr unsere Erfahrungen mit dem Miniteich.

Auf Trockensteinmauern können sich Eidechsen sonnen und Käfer finden ein geschütztes Versteck.


9. Du sollst Laubbäume pflanzen!

Was wäre ein Garten ohne Laubbaum?

Ein Laubbaum lässt uns mit Blüten, schattenspendenden Blättern, Herbstlaub und knorrigen Zweigen alle Jahreszeiten erleben.

So ein Laubbaum bildet Raum für Nistplätze und Eichhörnchenkobeln. Er dient als Nahrungsgrundlage für viele Käfer, Schmetterlinge und deren Raupen.

Manche großen Bäume, wie die Eiche, bieten für über 1000 verschiedenen Arten einen Lebensraum.

Laubbäume, die die Tierwelt unterstützen, sind Schwarzpappel, Erle und Weiden, aber auch Birken, Ebereschen (Vogelbeere) und die Hainbuche.

Bedenken muss man immer die Endgröße des Baumes!

Auch Obstgehölze (wie Apfel, Pflaume und Kirsche) bieten Lebensraum für die heimische Tierwelt.

Hier zeige ich Euch wie man einen Apfelbaum pflanzt.

Jeder Garten braucht einen Baum!


10. Du sollst für Blumen und blühende Stauden sorgen!

Ich sehe das wie die Bienen:

In einen Garten gehören Blumen! Zu jeder Jahreszeit soll es blühen und duften!

Meine bienenfreundlichen Lieblingsbienenstauden sind:

Katzenminze und Salbei, Storchschnabel, Witwenblume, Astern und Schönastern, Kugeldisteln, Fetthennem Schafgarbe, Lavendel, Thymian, Sonnenhut, das nicht winterharte aber sich versamende patagonisches Eisenkraut, die eher kurzlebigen Duftnesseln, Goldrute, Indianernessel,  Lungenkraut,  Sonnenbraut, Malven... 

Die Liste an bienen- und insektenfreundlichen Stauden ist noch viel länger! 

Hier habe ich sie für Dich fotografiert und etwas genauer beschrieben.



11. Du sollst deine Gartenabfälle in Kompost verwandeln 

Aus Pflanzenabfällen wird wieder braune Erde.

Es ist ein kleines Wunder!

Und es ist eine Kunst!

Wir haben ziemlich sicher schon alles falsch gemacht, was geht!

Dadurch sind wir inzwischen Kompostprofis!

Seit wir die Gartenabfälle häckseln (Wir bedeutet in dem Fall: Mein Mann) wird der Komposthaufen nicht mehr ganz so voluminös.

Die Rotte geht deutlich schneller. Und auch das Umsetzen ist deutlich einfacher, wenn keine großen Äste im Kompostberg stecken.

Ich habe sogar herausgefunden, wie man unkrautfreien Kompost herstellt! (Schau mal in das Kompostkapitel!)

Ich bin immer noch richtig überrascht, wie schnell der Kompost jetzt fertig ist!

Hier ist der Link zum perfekten Kompost.


12. Du sollst Nützlingsunterkünfte aufhängen!

Also, auch wenn ich jetzt in die Plastikstuhl-Gartenzwerghölle komme: Das zwölfte Naturgartengebot halte ich für Quatsch!

Ich habe die schönsten Nistkästen aufgehängt.

Die Vögel wohnen aber immer noch in der Hecke.

Das vorhandene Insektenhotel wird zwar teilweise genützt.

Der Großteil der Insekten überwintert in den Staudenresten auf den Beeten und in der Totholzecke.

Ein Igelhaus haben wir gebaut, und gerade isolieren wir es vor der Winterkälte mit Laub und dem letzten Heckenschnitt.

Die Igel machen aber wieder in der Bentjeshecke und im Laubhaufen Winterschlaf!


Wer weiß, vielleicht freuen sich die Wildtiere bei euch über die Nützlingsunterkünfte.

Sehr gut angenommen werden die Vogeltränke, die Insektentränke und das Vogelfutter im Winter.

Vögel freuen sich über eine beheizte Vogeltränke im Winter. 

Hier zeigen wir Dir, wie sie gebaut wird!

Selbst gemachtes Vogelfutter für die Wintermonate kann eine richtige Zierde für den Garten werden. 

Hier zeigen wir Dir, wie man es schnell selber machen kann.



13. Du sollst das Regenwasser sammeln und nutzen! 

Wir nützen jeden Regentropfen: Mit Regentonnen, in die man die Gießkanne tauchen kann. Aber auch eingegrabene Tonnen, die das Wasser vom Dach sammeln und den Nutzgarten versorgen.

Außerdem: Trockenheitsresistente Stauden und Gehölze sind das Geheimnis eines faulen Gärtners!


14. Du sollst nur umweltfreundliche Materialien wählen

Natursteine, Holz und Terracottatöpfe fügen sich viel schöner in den natürlichen Garten ein als Plastikstühle, Maschendrahtzaun und Kunststoffgartenzwerge.


15. Du sollst deinen nackten Boden mit Mulch bedecken!

Ich war lange Mulchgegnerin!

Ich dachte, Mulchen bedeutet Stauden in großen Abständen in ein Beet zu pflanzen, und alles dazwischen mit einer 20 Zentimeter hohen Rindenmulch-Schicht tot zu streuen.

Ich hatte da etwas gesehen, was bis auf die drei Stauden und zwei Gräser ansonsten wie eine Schotterwüste, nur aus Rindenmulch aussah.

Ich bin inzwischen reformiert und absoluter Mulchfan!

Mulchen erspart:

  • Unkraut jäten
  • gießen
  • düngen

Die Gemüsebeete mulche ich mit dem Grasschnitt einer Freundin.

Die großen Blätter des Beinwells eignen sich auch sehr gut.

Rhododendren und Hortensien lieben Rindenmulch.

In den Staudenbeeten können, wenn die Beete eingewachsen sind, auch die gehäckselten Staudenstängel ihren Platz finden.

Bei einem dicht bewachsenen Staudenbeet ist der Boden nicht mehr sichtbar von Mai bis November. Das Mulchmaterial versorgt den Boden mit Nährstoffen und beschattet mit der Blattmasse den Boden und schützt vor Austrocknung.

Hier findet ihr noch mehr Information zum Mulchen.


16. Du sollst auch Gemüse und Kräuter anbauen

Frische Kräuter sind Genuss pur, und die Möhre aus dem eigenen Naturgarten hat ein erdiges Aroma mit einem Hauch Schärfe und vielleicht sogar ein paar Bitterstoffe die ein Geschmackserlebnis schaffen, bei dem selbst die Biomöhre aus dem Supermarkt nicht mithalten kann. 

Wir finden, es lohnt sich eigenes Gemüse anzubauen.

Hier findet ihr Tipps zum Selbstversorgerglück.


17. Du sollst Obstbäume und Beerensträucher pflanzen!

Bunter Genuss: Rosa Himbeeren, grüne Stachelbeeren, schwarze Johannisbeeren sowie grüne Weintrauben und ein paar blaue Heidelbeeren wandern vom Busch gleich in den Mund.

So plant ihr ein kleinen Beerengarten


18. Du sollst deine Beete mit Mischkultur, Fruchtfolge und Gründüngung gesund halten!

Bei manchen Gemüsesorten stimmt die Chemie miteinander, bei anderen nicht.

So kann man bessere Wachstumserfolge und schädlingsfreieres Gemüse erwarten, wenn man die richtigen Gemüsesorten nebeneinander wachsen lässt.

Das ist eine Wissenschaft für sich und daher gibt es Listen wer sich mit wem verträgt und meine persönlichen Lieblingskombinationen.

Alle vier Jahre werden unsere Beete mit dem frischen Kompost und einigen Geheimzutaten aufgebessert, dann wachsen da zunächst die Starkzehrer.

Gründüngung mit Senfsaat und Phacelia schütz die Gemüsebeete im Winter und sorgt gleichzeitig für eine Düngung.

Hier findest du die Anleitung für den perfekten Beetplan nach der Vier-Felder-Wirtschaft und Mischkultur


Wir haben uns an alle 18 Naturgartengebote gehalten!

Wir haben uns 2022 ganz offiziell als Naturgarten in Mecklenburg-Vorpommern zertifizieren lassen, viele tolle Hinweise und neue Ideen bekommen.

Hier ist sie,  unsere Gartenplakette.

Hast Du auch Lust auf die Gartenmedaille? Hier geht es zur Startseite von Natur im Garten in MV.

Auch in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westphalen sind bei dieser Aktion dabei: Hier findest Du die Naturgartenaktion in Deinem Bundesland


"Ich würde gerne kontrollieren, ob die antiautoritäre Familie mit den Wollmützen sich an alle 18 Regeln hält", sagte Ilse, als sie mir die Liste zurück gab.

Was mein ihr? Braucht ein Naturgarten so viele Regeln?

Es sind eigentlich nur kleine Unterschiede für uns bei der Gartenbewirtschaftung, aber vielleicht ein großer Unterschied für all die tierischen Bewohner. 

Und wie ihr seht: Es ist ganz einfach!!! Vielleicht möchtet ihr auch ein Naturgarten werden? 


Ich freue mich über eure Kommentare!

Herzliche Grüße

Eure Marion


Links:

Sonja hat einen fantastischn Naturgarten und eine tollen Naturgartenblog und berichtet hier über natürliche Mittel, die gegen Schnecken und Wühlmäuse wirklich helfen. https://www.sonjas-gartenfreuden.de/2-geniale-mittel-gegen-schnecken-die-wirklich-helfen/

Sehr empfehlen kann ich auch die 22 Naturgartentips von Mareike Fedders, auf diesem Blog findet ihr viele tolle Tipps und Beiträge zum Anlegen und Pflegen eines Naturgartens.


So planst du deinen Naturgarten

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