Winterliche Dekoration
Schilfwedel, Samenstände und vertrocknete Stauden haben ihren eigenen Charme.
Pflanz mit uns Tomaten, jetzt im Winter, und freue dich schon auf die Tage im Sommer, wenn du barfuß die bunten Früchte für dein Frühstück erntest.
Als erstes solltest du dir ganz in Ruhe alte, samenfeste Sorten aussuchen. Kuschel dich auf dein Sofa und schmökere bei den verschiedenen Online-Samenhändlern durch und finde Sorten, die du spannend findest und die optimal in deinen Garten passen. Lies etwas darüber, wo sie herkommen, wer sie gezüchtet hat und wo diese Sorte am besten gedeihen.
Tomaten kümmern sich nämlich nicht um sich selbst, sie brauchen Zuwendung, Liebe und Wasser.
Dafür hast du den Sommer über ein vielfältiges Geschmackserlebnis, wie kein Supermarkt dir das bieten kann.
Tomaten sind dekorativ im Gemüsebeet: Sie strahlen in Zitronengelb, getigertem Grün oder in ungewöhnlichem Violett. Selbstgezogene Tomaten sind voller Geschmack, voller Vitamine und voll von gesunden Pflanzenfarbstoffen. Ein Teller voller bunter Vitalität.
Außerdem sammeln wir im Herbst unser eigenes Saatgut, dass fünf Jahre lang haltbar ist (ein tolles Geschenk für Garten-begeitserte Freunde)
Wenn du ein Gewächshaus hast, kannst du auch exotischere Varianten ausprobieren.
Wer Tomaten im Freiland anbaut, wählt besser Sorten, die für das Freiland geeignet sind.
Wer nicht ganz so regelmäßig gießen kann, wählt am besten kleinere Tomatensorten, die schmecken selbst dann noch gut, wenn du sie während eines Urlaubes sich selbst überlässt.
Tomaten gedeihen auch in Töpfen auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Auch dafür gibt es besonders geeignete Sorten.
Ein kleines Samenkorn zu pflanzen, der Pflanze beim Wachsen zuzusehen und dann die frischen, besonderen Früchte in der Hand zu halten ist so beglückend.
Jetzt geht es los, es wird ernst: Wir bringen die Samen in die Erde. Wenn die Sonne draußen noch tief steht, und kalte Stürme über den schlafenden Garten ziehen, erwecken wir die Samen der südamerikanischen Sonnenanbeter zum Leben.
Anzuchterde (hier ist eine Anleitung zum selber machen)
Kleine Anzuchtöpfe (so stellst du die Töpfer aus alter Zeitung selbst her)
Untersetzer oder Teller
Eisstäbchen (flache Holzstäbchen, die beschriftet werden)
Eine große durchsichtige Tüte (Müllsack oder gelber Sack)
Ein warmer, heller Platz (zum Beispiel eine Fensterbank)
Kugelschreiber oder dünner Permanentmarker (Edding)
Eventuell:
Pflanzenlampe, hängend, 15 Watt Vollspektrum 30 x 30 cm (ca. 22 Euro)
Zeitschaltuhr oder eine "smarte" Steckdose die mit dem Handy zeitgesteuert wird
Wärmematte für die Pflanzenanzucht meist ca. 25 x 50cm (ca. 18 Euro)
Campingtisch für sehr eifrige Tomatenliebhaber (ausleihen!)
Die Anzuchtöpfchen mit Anzuchterde füllen. Die Anzuchterde mit den Fingern leicht festdrücken. Die Erde jetzt gut befeuchten und das Wasser ablaufen lassen. Diese Schritte mache ich draußen (Sauereialarm)! Die abgetropften Töpfchen stelle ich dann auf Untersetzer oder Teller und dann trage ich das Ganze ins warme Haus.
Wissenswert:
Das besondere an der Anzuchterde ist, dass sie steril ist, also keine Schimmelpilze oder andere Samen enthält, und so optimale Chancen bietet, dass unsere Samen keimen.
Anzuchtserde ist außerdem nährstoffarm. Das ist in der Entwicklungszeit wichtig für das Pflanzenbaby. In normaler nährstoffreicher Blumenerde bilden die Pflänzchen keine kräftigen Wurzeln!
Später pflanzen wir die Tomatenkinder in größere Töpfe mit normaler Erde und die Pflanzen werden ihre Wurzeln freudig in die nährstoffreichere Erde ausstrecken.
(Richtig gedüngt wird erst später, weniger ist anfangs wirklich mehr!)
Als nächstes kommen die Samen in die Töpfe. Je ein Samenkorn in die Mitte des Töpfchens. Ganz wichtig: Die Töpfe beschriften! Am besten funktionieren flache Holzstäbchen (bei uns heißen die Eisstäbchen, weil so ein Stäbchen übrig bleibt, wenn man im Sommer ein Eis am Stil genießt). Permanentmarker verwenden. Die Eisstäbhcne dienen auch als "Abstandshalter", wenn die Töpfchen später in eine Plastiktüte gepackt werden.
Tomaten sind Lichtkeimer! Also das Samenkorn andrücken, nicht in die Erde hineindrücken. Höchstens mit einer hauchdünnen Schicht Erde übersieben) mach ich nicht).
Jetzt bekommen die Töpfe ein warmes, feuchtes Plätzchen. Zum Beispiel kannst du den Teller mit den Töpfen in eine durchsichtige Plastiktüte packen und auf eine warme Fensterbank stellen. Oder du verwendest ein Minigewächshaus mit einem durchsichtigen Deckel.
Wissenwert:
Die Temperatur beim Keimen ist wichtig!!! Je höher die Keimtemperatur, desto höher später der Ertrag! Die Keimtemperatur hat Auswirkung auf die Genexpression. Ideal ist ein Keimtemperatur von 22-24 Grad. Deshalb habe ich mir eine Wärmematte für die Pflanzenanzucht gekauft. Darauf stelle ich meine Minigewächshäuser. Eine Heizmatte reicht! Die Tomatenpflanzen bleiben nur 5-7 Tage auf der Matte. Danach ist die Matte wieder frei.
Lichtkeimer benötigen beim Keimen Licht. Also entweder ans Fenster stellen. Oder auch jetzt schon die Pflanzenwachstumslampe verwenden.
Wer nur zehn Pflänzchen ziehen möchte erzielt wunderbare Ergebnisse mit Töpfchen auf einer Fensterbank über einer Heizung! Dann braucht ihr den restlichen Aufwand nicht!
Es dauert fünf bis zehn Tage bis die ersten Keimblätter zu sehen sind. Ab dann sollten die Pflänzchen bei normaler Raumtemperatur (ca. 18-20 Grad) stehen. Nach ca. zwei Wochen, wenn die Tomatenpflänzchen ihre ersten gefiederten Tomaten-Blätter haben, sollten die Pflanzen in größere Töpfe umgesetzt werden.
(Ich verwende die 12-cm-Plastiktöpfe, in denen meine Stauden verschickt wurden, Jahr für Jahr wieder und einige alte Tontöpfchen.) Diese Töpfchen dürfen normale Gartenerde enthalten. Sehr gut macht sich auch Kompost mit Gartenerde gemischt.
Optimal stehen die Pflanzen ab jetzt hell (Fensterbank ohne Gardine oder zusätzlich eine hängende Pflanzenlampe mit Zeitschaltuhr) und nicht zu warm. 16-18 Grad wären jetzt ideal.
Wissenswert:
Falls ihr euch für eine Pflanzenlampe entscheidet: Auch Pflanzen müssen "schlafen". Das heißt, Pflanzen brauchen auch ein Phase von mindestens acht Stunden Dunkelheit, um optimal gedeihen zu können.
Pflanzen lieben einen gleichmäßigen Biorhythmus! Sie gedeihen besser, wenn die Pflanzenlampe jeden Tag zur gleichen Uhrzeit angeht. Überlegt euch also, ob eine Zeitschaltuhr oder eine smarte Steckdose, die über das Handy programmiert wird für euch gute Lösungen wären.
Bei mir leuchtet die Pflanzenlampe ganz altmodisch mit Zeitschaltuhr von 9 bis 17 Uhr.
Wenn die Pflanzen 30 Zentimeter hoch sind können sie ins Gewächshaus oder ins Gemüsebeet. Wichtig ist, dass es draußen keinen Frost mehr gibt und dass es nicht zu kalt ist.
Am besten werden die Gemüsepflanzen zunächst etwas abgehärtet. Ich mache das an einem Wochenende. Freitags drei Stunden ins Freie. An einer schattigen Stelle, zum Beispiel hier unter dem Rhododendron.
Samstag und Sonntag fünf Stunden frische Luft. Ab dann die nächste Woche morgens raus und nach der Arbeit wieder ins Haus. Dafür stelle ich die Pflanzen in einen Wäschekorb, das erleichtert das ständige Raus und Rein.
Dann, wenn wieder Wochenende ist werden die Pflanzen in das Gemüsebeet gesetzt. Wichtig ist, dass jetzt kein Frost mehr kommt. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du bis nach den Eisheiligen wartest, und erst in der zweiten Maihälfte pflanzt.
Wer in Küstennähe oder in Weinbaugebieten lebt kann früher auspflanzen.
Die Pflanzen werden etwa fünf Zentimeter tiefer gepflanzt, als sie im Topf standen. Der tiefergesetzte Stil bildet dann auch Seitenwurzeln aus und die Pflanze steht stabiler.
Das Gemüsebeet bereite ich mit reichlich Kompost mit etwas Holzasche und Urgesteinsmehl vor. Tomaten wachsen gerne jedes Jahr an der gleichen Stelle. Wenn du Freilandtomaten kultivieren willst ist das sonnige, Wind-geschütze und Regen-geschütze Plätzchen besonders wichtig!
Robuste Sorten kommen ohne besonderen Schutz zurecht.
Tomaten kommen aber aus warmen Ländern. Wer Tomaten ins Freiland auspflanzt, gibt den Tomaten einen deutlichen Wachstumsvorteil, wenn die Tomaten ein Plastiküberzug bekommen, sozusagen ihr eigenes Minigewächshaus. Ich verwende Reifenhauben, die am Stützstab befestigt werden (Ja, das ist öko, denn die Haube kann jedes Jahr wieder verwendet werden).
Tomaten mögen ihr Wasser gerne von Unten. Regen und Feuchtigkeit von oben begünstigt Braunfäule. Deshalb freuen Tomaten sich über ein Dach.
Wissenswert:
Ich habe letztes Jahr bei unserem Italienurlaub einen Garten entdeckt, in dem Tomaten geschützt unter durchsichtigen Regenschirmen gewachsen sind, die am Rankstab befestigt waren. Das sah sehr hübsch aus.
Die meisten Tomatensorten freuen sich über einen Rankstab. Die Früchte wachsen der Sonne entgegen und liegen nicht auf der feuchten Erde. Bei mir bekommt jede Tomatenpflanze gleich beim Auspflanzen ihren gedrehten Rankstab aus Metall. Wenn die Pflanzen sehr üppig werden, stecke ich im Sommer weiter Stäbe links und rechts daneben. Die Tomatenranken binde ich mit Bindebast oder mit Garn aus Baumwolle am Rankstab fest.
Manche Tomatensorten bringen größere Früchte hervor, wenn man die Pflanze ausgeizt, also gerade nach oben leitet und alle Seitentriebe ausbricht. Viele Tomatenpflanzen wachsen aber reichlicher, wenn sie nicht ganz streng ausgegeizt werden, denn ja, auch die Blätter bilden Stoffe, die nachher in der Frucht landen. Die genaue Pflegeanleitung entnimmst du deinem Samentütchen!
Tomaten sind Starkzehrer. Sie freuen sich über eine Mulchschicht aus Beinwellblättern und aus ausgegeizten Tomatentrieben und auch über dünn ausgestreuten Rasenschnitt. Zwei Wochen nach dem Auspflanzen dürfen die Pflanzen das erste Mal gedüngt werden. Ich verwende dazu meinen Grünen-Daumen-Allzweckdünger, eine Stickstoff-reiche Jauche. Natürlich kannst du auch einen gekauften Bio-Dünger für Tomaten verwenden.
Tomaten brauchen Wasser. Speziell Sorten mit größeren Früchten benötigen für einen guten Geschmack regelmäßige Wassergaben. Staunässe mögen die Pflanzen aber auch nicht. Gegossen werden sollte immer nur der Wurzelbereich. Nicht mit dem Gartenschlauch die ganze Pflanze nassgießen, dann steigt die Gefahr für Braunfäule. Entweder du gießt alle zwei Tage mit der Gießkanne. Oder, wenn du mit dem Gartenschlauch gießt, ist es eventuell eine gute Idee bereits beim Einpflanzen einen leeren Blumentopf mit Löchern im Boden neben die Tomatenpflanze einzugraben. Du füllst mit dem Gartenschlauch den Blumentopf. Durch die Löcher läuft das Wasser direkt in den Wurzelbereich der Tomatenpflanze.
Braunfäule wird durch den Pilz Phytophora infestans verursacht. Er befällt Nachtschattengewächse, wie Kartoffeln und Tomaten.
Um die Tomaten vor der Braunfäule zu schützen sollten keine Kartoffeln in der Nähe stehen!
Die Tomaten sollten vor Feuchtigkeit geschützt sein und ein Dach haben.
Der Pilz überwintert im Boden und kann durch Gießwasserspritzer auf der Pflanze landen. Daher empfehle ich bei der Bewässerung mit dem Gartenschlauch den eingegrabenen Topf.
Außerdem können die unteren Blätter der Pflanze entfernt werden.
Als Schutz spritze ich die Pflanzen alle zwei Wochen mit einer 1:1-Mischung aus fettarmer Milch und Leitungswasser in einer Sprühflasche ein.
Braune Blätter gleich ausbrechen und im Hausmüll entsorgen.
Damit ihr die nächsten Jahre wieder eure eignen Tomaten züchten könnt, werden mit einem Löffel die reifen Kerne in Glas Wasser gegeben.
Die fruchtbaren Kerne sinken auf den Boden. Nach drei Wochen kann das Wasser abgegossen werden. Jetzt werden die Kerne für drei Wochen auf Küchenpapier getrocknet,
Danach ein Papiertütchen beschriften und die Kerne hineinlegen. An einem kühlen trockenen Platz sind die Kerne fünf Jahre haltbar.
Viel Spaß und Erfolg mit deinen Tomaten! Schreib uns von deinen Erfahrungen! Wir freuen uns über Kommentare!
Herzliche Grüße
Eure Marion
Schilfwedel, Samenstände und vertrocknete Stauden haben ihren eigenen Charme.
Geht es Euch so? Sobald der Weihnachtsbaum am 06.01. aus dem Haus gebracht wird ist die Frühlingssehnsucht so groß, dass ich jedes Jahr mit Frühlingsblumen dekoriere, wenigstens in der Wohnung blüht und duftete es schon...
Wolltest du schon immer einmal Polarlichter sehen? Dieses Jahr bietet uns eine besonders spektakuläre Gelegenheit, Nordllichter zu beobachten, und das sogar hier bei uns in Deutschland. Grund dafür ist die verstärkte Sonnenaktivität. Alle 11 Jahre erreicht der Sonnenzyklus sein Maximum, was zu vermehrten Sonnenstürmen führt. Diese Sonneneruptionen...